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Frischen Pastateig wie in Italien selbst herstellen: So geht’s!

von Veronika
Frischen Pastateig wie in Italien kannst Du ganz einfach selbst herstellen.

Du liebst frischen Pastateig wie in Italien, hast Dich aber bislang gescheut, ihn selbst zu machen? Der Geschmack von frischer Pasta ist einfach unverwechselbar. Ob Tagliatelle, Ravioli oder Orechiette: Selbstgemachter Pastateig bringt eine Textur und ein Aroma, das gekaufte Nudeln einfach nicht bieten können. Wenn Du bisher auf getrocknete Supermarkt-Pasta gesetzt hast, dann ist Dir ein wirklich unvergleichlicher Genuss entgangen. Mit etwas Wissen und den richtigen Zutaten kannst Du frischen Pastateig wie in Italien auch ganz einfach selbst herstellen, ohne komplizierte Maschinen oder ausgefallene Zutaten. Hier erfährst du alles, was du über Zutaten, Teigruhe und Verarbeitung wissen musst, um authentische italienische Pasta zu zaubern.

Warum lohnt es sich, frischen Pastateig selbst zu machen?

Frischer Pastateig, wie man ihn in Italien herstellt, hat eine seidige Konsistenz und ist einfach „al dente“ – perfekt bissfest. Italienische Familien machen ihren Pastateig oft frisch, weil der Unterschied im Geschmack immens ist. Wenn du frische Pasta selbst machst, weißt du zudem genau, welche Zutaten du verwendest und kannst gleichzeitig verschiedene Varianten wie gefüllte Ravioli oder breite Pappardelle ausprobieren.

Das Mehl – Die Basis für frischen Pastateig wie in Italien

Damit der Pastateig wirklich wie in Italien schmeckt, ist die Wahl des Mehls entscheidend. Die Italiener verwenden traditionell Weizenmehl Tipo 00, das sich durch seine besonders feine Struktur und seine Klebereigenschaften auszeichnet. „Doppio zero“, also „Doppelnull“ oder 00, beschreibt dabei den Mahlgrad und entspricht etwa der deutschen Type 405, obwohl die Werte und Bezeichnungen nicht identisch sind. Das Tipo 00-Mehl enthält viel Gluten, was für eine gute Elastizität sorgt. Dadurch lässt sich der Teig dünn ausrollen, ohne zu reißen – perfekt für alle, die dünne und gleichmäßige Pasta lieben.

Falls Du das italienische Tipo 00-Mehl bei Dir nicht findest, kannst Du auch deutsches Weizenmehl der Type 405 mit Type 550 mischen. Die Mischung ergibt eine ähnliche Struktur und Elastizität und ist eine gute Alternative für Deinen frischen Pastateig wie in Italien.

Warum ist der Glutengehalt so wichtig?

Für den perfekten Pastateig ist eine hohe Elastizität entscheidend. Ein elastischer Teig lässt sich nicht nur besser ausrollen, sondern hat auch einen optimalen Biss, der für die italienische Pasta typisch ist. Dafür ist der Glutengehalt im Mehl verantwortlich. Gluten bildet ein Netz im Teig, das Wasser gut aufnimmt und den Teig geschmeidig und formbar macht. Beim italienischen Tipo 00-Mehl sorgt ein hoher W-Wert (eine Einheit für die Klebkraft des Mehls) für die nötige Stärke. Solltest Du das Mehl im Supermarkt nicht finden, schau auf die Website des Herstellers. Meist findest Du dort Angaben zum Glutengehalt.

Frische Pasta mit oder ohne Ei?

Frischen Pastateig wie in Italien kannst Du sowohl mit als auch ohne Ei hergestellt werden, je nach gewünschter Pastasorte und Geschmack. Beide Varianten haben ihre Vorzüge und bestimmte Anwendungsbereiche.

Pasta ohne Ei: Die „Pasta secca“

Die „Pasta secca“, also trockene Pasta, wird in Italien ohne Ei zubereitet und besteht nur aus Mehl, Wasser und eventuell Hartweizengrieß. Diese Variante eignet sich hervorragend für Nudelsorten wie Spaghetti, Penne oder Fusilli, die in getrockneter Form lange haltbar sind. Der Hartweizengrieß verleiht der Pasta ihre Bissfestigkeit und sorgt dafür, dass die Nudeln nicht so leicht brechen.

Pasta mit Ei: Die „Pasta fresca all’uovo“

Frische Pasta mit Ei, oder „Pasta fresca all’uovo“, ist weicher und elastischer und eignet sich besonders für gefüllte und breite Nudelsorten wie Tagliatelle, Fettuccine und Pappardelle oder gefüllte Sorten wie Ravioli und Tortellini. Die Eier geben dem Teig eine sattere Farbe und machen ihn geschmeidiger. Die Konsistenz bzw. Klebefähigkeit ist ideal für Pasta, die direkt nach dem Ausrollen und Formen gekocht wird und dort nicht auseinanderfallen soll.

Wie viele Pastasorten gibt es?

Es gibt unzählige Pastasorten, die je nach Sauche unterschiedlich geeignet und zudem zum Teil stark regional geprägt sind. Ich entdecke beinahe jedes Mal, wenn ich in Italien bin, wieder eine neue Sorte. Einen ersten Überblick über die schier unglaubliche Vielfalt and Sorten und Formen findest Du hier.

Pastateig mit oder ohne Salz?

Ohne. Wenn Du frischen Pastateig wie in Italien zubereitest, kommt kein Salz in den Teig. Auch in der industriellen Produktion wird es weggelassen, da es den Teig brüchig macht und er so schlechter verarbeitet werden kann. Das Salz wird stattdessen dem Kochwasser hinzugefügt.

Tipps für die perfekte frische Pasta wie in Italien

  • Die richtige Teigkonsistenz: Ein guter Pastateig sollte weder zu feucht noch zu trocken sein. Wenn der Teig zu klebrig ist, einfach etwas Mehl hinzufügen. Ist er zu trocken, dann hilft ein kleiner Spritzer Wasser.
  • Saubere Arbeitsfläche: Achte darauf, dass Deine Arbeitsfläche sauber und trocken ist. Ein Holzbrett ist optimal, da es Feuchtigkeit gut aufnimmt und sich die Teigmasse darauf leicht bearbeiten lässt.
  • Verwendung einer Nudelmaschine: Eine Nudelmaschine ist eine tolle Hilfe, wenn du den Teig gleichmäßig dünn ausrollen möchtest. Beginne mit der dicksten Einstellung und arbeite Dich nach und nach zu den dünneren Stufen vor.
  • Mehl zum Bestäuben: Halte immer ein bisschen Mehl bereit, um den Teig zwischendurch zu bestäuben, damit er nicht klebt. Verwende aber immer nur einen Hauch davon, da die Pasta sonst trocken wird.
  • Pastateig sofort verwenden oder aufbewahren: Wenn Du den Teig nicht sofort verwenden willst, kannst Du ihn in Frischhaltefolie gewickelt im Kühlschrank für maximal einen Tag aufbewahren. Für längere Lagerung kannst Du den Teig auch einfrieren. Achte darauf, ihn vor dem Weiterverarbeiten langsam im Kühlschrank aufzutauen.

Pasta trocknen oder frisch kochen?

Wenn Du einmal frischen Pastateig wie in Italien selbst gemacht hast, wirst Du ihn nur noch so essen wollen. Du kannst du auch überlegen, ob Du die Pasta direkt frisch genießt oder trocknest. Frische Pasta ist unschlagbar in Konsistenz und Geschmack und wird meist nur wenige Minuten gekocht. Getrocknete Pasta, besonders ohne Ei, kann gut gelagert werden und hält sich bei richtiger Lagerung monatelang.

Wozu passt frische Pasta?

Selbstgemachte Pasta ist unglaublich vielseitig und passt zu fast jeder Sauce. Hier ein paar Ideen:

  • Mit frischem Pesto: Ein Klassiker ist Tagliatelle oder Fettuccine mit frischem Basilikum-Pesto. Die leichten Kräuteraromen kommen bei frischer Pasta besonders gut zur Geltung.
  • Mit Steinpilzen: Frische Tagliatelle mit Steinpilzen – eine Traumkombination! Das ist echtes Soulfood und umami-Geschmack satt.
  • Mit Meeresfrüchten: Linguine oder Spaghetti aus frischem Teig sind eine perfekte Basis für eine Sauce mit Garnelen, Muscheln und Olivenöl.
  • Mit Butter und Salbei: Eine einfache, aber himmlische Kombination ist frische Pasta mit etwas Butter und frischem Salbei – ein typisches italienisches Gericht, das die Aromen der Pasta in den Vordergrund stellt.
  • Gefüllte Pasta mit Ricotta und Spinat: Frische Ravioli oder Tortellini gefüllt mit einer Mischung aus Ricotta und Spinat und serviert mit einer leichten Tomatensauce sind ein italienischer Klassiker, den Du probieren musst!

Du siehst also: Frischen Pastateig wie in Italien herzustellen, ist gar nicht schwer und lohnt sich für jeden Pasta-Fan. Von der Wahl des Mehls über die Entscheidung für Ei oder nicht – mit ein bisschen Vorbereitung zauberst Du authentische, köstliche Pasta, die Dich direkt in die Küchen Italiens versetzt. Und das Beste daran: Einmal selbstgemacht, wirst Du Pasta aus dem Supermarkt künftig links liegen lassen.

Hier ist das Grundrezept für frischen Pastateig wie in Italien mit Ei – so, wie er in den meisten italienischen Haushalten zubereitet wird:

Frischen Pastateig wie in Italien kannst Du ganz einfach selbst herstellen.

Grundrezept für frischen Pastateig wie in Italien

Bewertung 4.0/5
( 6 Bewertungen )
Portionen: 4 Nutrition facts: 200 calories 20 grams fat

Zutaten

  • 400g Weizenmehl Tipo 00 (oder je zur Hälfte Type 405 und 550)
  • 4 Eier (Größe L)

Anleitung

1. Mehl vorbereiten: Gib das Mehl in eine große Schüssel oder auf eine saubere Arbeitsfläche. Drücke in die Mitte eine Vertiefung, sodass eine Art „Mehlbrunnen“ entsteht.

2. Eier hinzufügen: Schlage die Eier in die Vertiefung und verrühre sie vorsichtig mit einer Gabel, während Du nach und nach Mehl von den Rändern einarbeitest. Wenn sich Eier und Mehl langsam verbinden, wird der Teig fester.

3. Kneten: Jetzt kommt die Handarbeit! Knete den Teig etwa 10 Minuten lang kräftig, bis er geschmeidig und elastisch ist. Ein gut gekneteter Pastateig sollte fest, aber nicht klebrig sein. Falls der Teig zu trocken ist, befeuchte Deine Hände leicht und knete weiter, bis die Konsistenz passt.

4. Teig ruhen lassen: Wickle den Teig in Frischhaltefolie ein und lass ihn mindestens 30 Minuten bei Raumtemperatur ruhen. Diese Ruhezeit ist wichtig, da sie dem Glutennetzwerk Zeit gibt, sich zu entspannen und den Teig elastischer zu machen.

5. Den Teig weiterverarbeiten und formen: Nach der Ruhezeit ist der Teig bereit, ausgerollt und weiterverarbeitet zu werden. Je nachdem, welche Pastaform Du herstellen möchtest, gibt es verschiedene Techniken. Für flache Nudeln wie Tagliatelle oder Fettuccine eignet sich eine Nudelmaschine sehr gut. Alternativ kannst Du den Teig mit einem Nudelholz auf einer bemehlten Fläche ausrollen, bis er hauchdünn ist.

Tipp

Die richtige Dicke: Traditionell sollte der Pastateig so dünn ausgerollt werden, dass Du Deine Hand durch die Teigplatte hindurchschimmern siehst. Dies sorgt dafür, dass die Pasta beim Kochen eine perfekte Konsistenz hat. Zu dicker Teig macht die Nudeln hingegen zäh und weniger zart im Biss.

Pasta kochen – der finale Schritt: Selbstgemachte Pasta braucht nur sehr kurze Kochzeiten. Im Gegensatz zu getrockneter Pasta ist frische Pasta in 2 bis 4 Minuten al dente. Ein einfacher Trick, um die richtige Kochzeit abzuschätzen: Wenn die Nudeln an die Oberfläche steigen, sind sie in der Regel fertig. Vergiss nicht, das Wasser gut zu salzen – das Nudelwasser sollte „so salzig wie das Meer“ sein. Sobald die Pasta fertig ist, kannst Du sie direkt mit einer leckeren Sauce vermischen und servieren.

Häufige Fehler vermeiden:

    Zu wenig Kneten: Ein häufiger Fehler ist es, den Teig nicht lange genug zu kneten. Wenn Du den Teig zu kurz bearbeitest, bleibt er brüchig und lässt sich später nicht gut ausrollen. Nimm Dir also die Zeit, wirklich 10 bis 15 Minuten zu kneten – es lohnt sich!
    Zu kurze Teigruhe: Die Ruhezeit des Teiges ist entscheidend für die Struktur und Elastizität. Wenn Du den Teig direkt weiterverarbeitest, wird er nicht so glatt und elastisch, wie er sein sollte.
    Zu wenig oder zu viel Wasser: Die Konsistenz des Teigs ist das A und O. Zu viel Wasser macht den Teig klebrig, zu wenig Wasser macht ihn zu trocken. Achte darauf, dass Du die Eier-Größe berücksichtigst und im Zweifelsfall Deine Hände leicht befeuchtest, statt Wasser direkt hinzuzugeben.
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