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Topflappen aus Canvas nähen

von Veronika
Topflappen aus Canvas liegen auf einem Holzbrett

Canvas gehört zu meine Lieblingsmaterialien. Es sieht etwas grob aus und fasst sich so schön rauh an, fast wie Leinen. Als ich diesen anthrazitfarbenen Canvasstoff gesehen habe, war mir sofort klar: Daraus können stylishe Küchen-Accessoires entstehen. Besonders schön ist, dass auch Anfänger diese stylishen Topflappen aus Canvas nähen können, da es ein wirklich einfaches Projekt ist. Vom Zuschnitt bis zum Ösen bzw. Nieten dauert es nur etwa 45 Minuten – trotzdem kann sich das Ergebnis wirklich sehen lassen, wie ich finde. Viel Spaß beim Ausprobieren!

Damit man sich die Hände nicht an heißen Blechen verbrennt, habe ich innen eine Thermo-Vlieseinlage verwendet. Außerdem werden die Topflappen so weicher und griffiger. Um den Stoff etwas zu strukturieren, habe ich diagonale Linien in den Stoff gesteppt. Sie helfen gleichzeitig dabei, das Thermolam am Oberstoff zu fixieren. So kann nichts mehr verrutschen.

Anthrazit lässt sich wunderbar mit hellem Leder kombinieren, also habe ich die Aufhänger etwas anders als sonst gestaltet und den Stoff mit Metallösen und Lederschlaufen versehen. Natürlich könnt Ihr aber auch passende Aufhänger für Eure Topflappen aus Canvas nähen.

Topflappen aus Canvas nähen – so geht’s:

Ich habe mich für die Topflappen aus Canvas für eine Größe von 20 x 20 cm entschieden, aber das könnt Ihr natürlich so gestalten, wie es Euch am besten gefällt. Das benötigt Ihr an Material:

2x Canvasstoff in 20 x 20 cm (für Vorder- und Rückseite, bei mir in Anthrazit)
Anthrazitfarbenes Garn
Farblich passendes Schrägband, ca. 83 cm
2x Thermolam-Einlagestoff in 20 x 20 cm (als Hitzestopp, erhältlich in jedem gut sortierten Stoffmarkt)
16 cm Lederband (15-20 mm breit)
1 messingfarbene Öse mit Scheibe (14 mm Durchmesser)
1 messingfarbene Öse (4 mm Durchmesser)

Das Material, das benötigt wird, um Topflappen aus Canvas zu nähen, liegt auf einer Schneidematte.

Muster auf die Topflappen aufnähen

Als erstes näht Ihr das diagonale Muster auf und fixiert damit gleichzeitig die Vlieseinlage am Oberstoff. Das solltet Ihr für die Vorder- und Rückseite jeweils separat machen, da es für die Haushaltsnähmaschine sonst zu viele Lagen auf einmal sind.

Dafür legt Ihr das Thermolam auf die linke Seite des Oberstoffs und fixiert es mit Stecknadeln oder Nähclips. Markiert dann mit einem Markierstift oder mit Stecknadeln auf dem Thermolam jeweils die Diagonalen von Ecke zu Ecke. Parallel zu dieser Linie markiert Ihr jeweils in 6 cm Abstand noch eine zweite Linie, sowohl rechts als auch links. Diese Linien steppt Ihr mit einem Geradstich in Stichlänge 3 cm und fixiert damit gleichzeitig die Vlieseinlage am Oberstoff.

Anschließend legt Ihr beide Stoffstücke links auf links – also mit dem Canvasstoff nach außen – aufeinander und befestigt sie mit Nähclips oder Stecknadeln. Steppt nun den Rand einmal rundherum mit einem Zickzackstich (Stichlänge 3, Stichbreite 3) ab.

Zunächst wird das Muster auf jede Seite des Topflappens aufgenäht.

Wenn Ihr ein eigenes Stofflabel habt, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um es auf einer der beiden Seiten aufzunähen. Ich habe meines auf der Vorderseite eines Topflappens in der Ecke unten rechts angebracht (nur auf einem, da es mir sonst zu präsent ist – auf diesem Bild nicht sichtbar).

Das „Schrägband“ für den Topflappen vorbereiten

Als nächstes kümmern wir uns um den Rand, der mit Schrägband eingefasst wird. Da ich aber kein farblich passendes hatte, habe ich mir aus demselben Canvas ein 5 x 83 cm langes Stück Stoff zurechtgeschnitten. Da dieses – anders als Schrägband – noch nicht vorgebügelt ist, musste ich das selbst nachholen. Dafür habe ich das Stoffstück zuerst der Länge nach in der Mitte gefaltet und gebügelt, danach wieder aufgeklappt, beide Seiten zur Mittelkante hin gefaltet und wiederum flachgebügelt. Zum Abschluss werden die beiden Seiten aufeinandergeklappt und alle Lagen aufeinander nochmals flachgebügelt.

Dieses „Schrägband“ faltet Ihr nun wieder auseinander und fixiert eine Seite nun mit Nähclips am Rand des Topflappens. Das sieht dann so aus:

Anschließend wird das selbst hergestellte Schrägband aus Canvas vorgebügelt, das als Randeinfassung an den Topflappen genäht wird.

Kanten des Topfappens mit Canvas-„Schrägband“ einfassen

Jetzt ist das Nähen der Kanten an der Reihe. Nachdem Ihr das Schrägband an der ersten Kante festgesteckt habt, näht Ihr mit einem Geradstich einmal (fast) bis zur nächsten Ecke. Lasst am Anfang ca. 2 cm des Schrägbands frei, da später sein Ende darunter gelegt wird. Achtet darauf, genau so viel früher vor der nächsten Kante aufzuhören, wie der Nahtabstand zu dieser sein sein soll (genauso viel wie zur ersten Kante). Diesen Punkt markiert Ihr Euch am besten mit Schneiderkreide oder einer Stecknadel. Wenn Ihr an diesem Punkt angekommen seid, verriegelt Ihr die Naht, um sie zu sichern.

Jetzt klappt Ihr das Schrägband diagonal nach außen, so dass es parallel zur neuen Kante liegt. Damit nichts verrutscht, fixiert Ihr das Band mit einer Stecknadel. Anschließend klappt Ihr das Band bündig zur neuen Kante wieder herunter und befestigt es mit Nähclips. Die entstandene Falte klappt Ihr nach oben und befestigt sie ebenfalls.

Die nächste Naht beginnt Ihr genau am Nahtende der ersten Naht. Tipp: Dieser Punkt liegt direkt in der Verlängerung der oberen Nahtkante.

Die einzelnen Schritte, um das Schrägband auf den Topflappen zu nähen, werden nacheinander dargestellt.

Das macht Ihr nun einmal rundherum an allen vier Ecken, das sieht dann so aus:

Das Schrägband ist auf der einen Seite fertig aufgenäht.

Das Ende des Schrägbands (bei mir nahe an der rechten oberen Ecke) knickt Ihr ca. 1 cm nach oben um und steckt es dann unter den Anfang, den Ihr beim Nähen ja frei gelassen habt:

Das Nahtende des Schrägbands wird unter den Anfang geschoben und etwas umgeknickt.

Jetzt klappt Ihr das Schrägband um die Kante auf die andere Seite des Topflappens und fixiert es. Achtet insbesondere darauf, es sauber um die Ecken zu legen. Um zu kontrollieren, ob Ihr das Schrägband richtig positioniert habt, könnt Ihr von einer Seite eine Stecknadel durch die Stelle stechen, an der Ihr nähen wollt. Sie sollte auf der Rückseite in das bereits angenähte Schrägband treffen. Ist das nicht der Fall (s. Bild), müsst Ihr die Naht einfach nochmal neu markieren. Anschließend näht Ihr das Schrägband an der markierten Linie mit einem Geradstich einmal rundherum fest. Seid Ihr jeweils am Ende einer Kante angekommen, lasst Ihr die Nadel in der Naht, hebt das Nähfuß, dreht den Stoff um 90 Grad und senkt dann den Nähfuß wieder – so kann nichts verrutschen.

Das Schrägband wird auf der anderen Seite bündig festgenäht.

Seid Ihr wieder am Anfang angekommen, verriegelt Ihr die Naht und schneidet den Faden ab. Nun fehlen nur noch die Aufhänger!

Aufhänger an die Topflappen anbringen

In eine der vier Ecken stanzt Ihr nahe der Ecke – entsprechend der Herstelleranweisung der Ösen – ein Loch durch den Stoff. Das ging bei mir aufgrund der Größe der Ösen (14 mm Durchmesser) und der vier Lagen Stoff tatsächlich etwas mühsam, aber ich habe mir die Rundung vorgezeichnet und nach dem Stanzen mit der Stoffschere nachgearbeitet, so ging es ganz gut. In dem Loch befestigt Ihr anschließend die Öse mit dem Hammer und dem mitgelieferten Ösenwerkzeug.

Abschließend zieht Ihr das Lederband durch die Öse und klammert dessen Enden mit einer kleineren Öse (4 mm Durchmesser) zusammen.

Die Aufhänger für die Topflappen aus Canvas bestehen aus braunem Wildleder und werden mit messingfarbenen Ösen am Topflappen angebracht.

Und schon sind wir fertig! Ihr seht, Topflappen aus Canvas nähen ist gar nicht schwierig. Das grobe Material fasst sich wirklich toll an und die Kombination mit dem rauhen Leder gefällt mir wirklich gut. Ich hoffe, Euch auch!

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